Persönliches Fazit

TANSTAAFL, There ain’t no such thing as a free lunch [Heinlein]. Eigentlich weiß es jedes Kind: Sprachenlernen kostet Zeit, viel Zeit sogar. Nicht umsonst wird ein Gast, der die Landessprache erlernt hat, überall auf der Welt hoch angesehen. Er hat offensichtlich viel Zeit und Mühe investiert. Das ehrt ihn und die Kultur, mit der er sich beschäftigt.

Leider scheint diese einfache Weisheit bei uns im bombastischen Marketinggetöse oftmals unterzugehen. Sprachenlernen erscheint auf einmal selbstverständlich und kinderleicht. Ich finde das schade, denn es entwertet die Menschen, die sich ernsthaft eine Fremdsprache aneignen. Es erzeugt auch völlig falsche Vorstellungen über das Lernen an sich. Warum sollte irgend jemand fleißig lernen, wenn er sich doch nur in die genialen Tricks von Dr. Scharlatan einweihen lassen muß (gegen einen geringen Obolus, versteht sich)? Warum sollte jemand viel Zeit investieren, wenn ihm die Anerkennung versagt bleibt, weil Lernen doch angeblich so einfach ist?

Aber Lernen und selbstständiges Denken lassen sich nicht durch billige Tricks und Methodiken ersetzen. Und langsames Lernen ist kein Makel, sondern eine Folge der phantastischen Arbeitsweise unseres Gehirns, die es uns ermöglicht, mit einem kleinen Kopf in einer Welt voller unendlicher Möglichkeiten zurechtzukommen.

Ob es sich lohnt, eine Fremdsprache zu erlernen, muß natürlich jeder für sich entscheiden. Der Zeitaufwand ist groß und läßt sich oft nur schwer im Alltag unterbringen. Auch die Mitmenschen reagieren nicht unbedingt mit Verständnis. Aber eigentlich ist das egal. Ich persönlich habe einige Menschen gewonnen, die mir am Herzen liegen, und das ist vielleicht das Wichtigste.