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Hier werden Ihnen die Techniken vermittelt, mit denen Sie einem schlechten Namen entkommen oder einen guten noch besser machen können. Einige haben Sie bereits kennengelernt. Sehen Sie deshalb dieses Kapitel stets im Zusammenhang mit dem Rest des Buches. Sie werden lernen, Ihr Leben zu verbessern, mehr Erfolg zu haben und die Tricks Ihrer Konkurrenten zu durchschauen.
Mit ihrem jetzigen Wissen haben Sie sicher schon viele Vorstellungen wie Sie Ihr Leben verändern können. Sie werden sich häufig in Situationen befinden, in denen Sie zwar ganz genau einen passenden und nützlichen Namen kennen, aber leider trägt ihn schon jemand anders oder Sie könnten in den Ruf der Phantasielosigkeit geraten. Vielleicht sind Sie auch ein Firmenchef und geben Unsummen für neue Produktnamen aus, die eigentlich auch von Ihnen selbst oder Ihren Angestellten erfunden werden könnten. Leider fehlen die Ideen. Dabei ist die dazu notwendige Kreativität keinesfalls den Mitarbeitern von Werbeagenturen vorbehalten. Es gibt einige einfache Techniken, mit denen auch von durchschnittlich Begabten anhörliche Ergebnisse erzielt werden. Frau Troi von der Firma Radiant Research stellte mir freundlicherweise einige der intern benutzen Methoden zur Verfügung. Obwohl sie nicht mehr ganz dem Stand der aktuellen Forschung entsprechen, sollten sie für die meisten Zwecke völlig ausreichen.
Die älteste und bekannteste Technik ist das sogenannte Brainstorming. Hierbei sitzen die Mitarbeiter in gemütlicher Runde beisammen und benennen spontan ihre Ideen zu einem Thema. Diese Ideen werden aufgeschrieben und später gemeinsam ausgewertet. Beim Brainstorming muß besonders auf den Komfort der Teilnehmer während der Sitzung geachtet werden, weil sich herausgestellt hat, daß die Ergebnisse oft der Stimmung der Teilnehmer entsprechen. Nur für Sonderfälle, in denen abschreckende oder konkurrenzschädigende Namen entwickelt werden sollen, kann es sinnvoll sein, die Sitzungen in die Achterbahn oder dunkle furchteinflößende Wälder zu verlagern. Der Notizblock sollte dann durch ein Diktiergerät ersetzt werden.
Vereinzelt werden Sie auf Mitarbeiter von Werbeagenturen treffen, die gerne bereit sind auf Ihre Kinder aufzupassen. Seien Sie mißtrauisch! Diese Personen nutzen gerne die außergewöhnlich Kreativität von Kindern als kostengünstige Alternative zu eigenen Brainstorming–Sitzungen. Wenn Sie einen solchen Menschen auf frischer Tat ertappen, verlangen Sie eine angemessene Entlohnung!
Ebenso bekannt wie das Brainstorming, aber seltener verwendet, ist die Stille Post. Ein Mitarbeiter denkt sich ein Wort aus, daß zum gesuchten Produkt paßt oder er verwendet gleich die Produktbezeichnung, und flüstert es dem nächsten ins Ohr. Dieser sagt es wieder dem nächsten ins Ohr. Weil die Wahrnehmung der Sitzungsteilnehmer durch ihre Gedanken an das ausgewählte Produkt getrübt wird, fließen unbewußte Assoziationen in das übertragene Wort ein. Der letzte Mitarbeiter erhält häufig eine sinnvolle Bezeichnung. Bei der Stillen Post muß darauf geachtet werden, daß kein Teilnehmer doppelt an der Reihe ist. Deshalb ist stets eine gewisse Anzahl von Mitarbeitern notwendig. Gute Erfolge wurden erzielt, wenn sich die Stille–Post–Gruppe aus potentiellen Käufern zusammensetzte. Wie beim Brainstorming ist auch hier auf das Wohlbefinden der Teilnehmer zu achten.
Eine der neueren und weniger bekannten Techniken ist die Methode des kreativen Rauschens. Geübte Anwender treffen sich in lauten Kneipen und auf fröhlichen Partys, wo sie versuchen aus den umherfliegenden Wortfetzen und dem unverständlichen Gemurmel neue Namen zu bilden. Kreatives Rauschen hat sich in vielen Fällen als außerordentlich erfolgreich erwiesen, scheitert jedoch häufig am Unverständnis der Vorgesetzten, die diese großartige Technik mit dem von Trinkern immmer wieder vorgeschobenem Argument des kreativen Rausches verwechseln. Die Veröffentlichung dieser Methode hat bei der Firma Radiant Research zu einem Ansturm von Bewerbungen geführt. Ich wurde darum gebeten mitzuteilen, daß die Agentur zur Zeit keine neuen Mitarbeiter einstellt.
Eine Variante des kreativen Rauschens ist das erfolglose Dechiffrieren. Die Aufgabe erfolgloser Dechiffrierer ist es, unleserliche Briefe von Verwandten oder andere handgeschriebene Dokumente zu entziffern. Die dabei entstehenden Wörter sind oft ideale Markennamen. Auch diese Technik sollte von mehreren Personen gemeinsam durchgeführt werden, weil einzelne Mitarbeiter immer wieder eine gewisse Frustration entwickeln. Die Methode hat den Vorteil, daß sie auch in den Wartezimmern von Ärzten, notfalls mit Rezepten, durchgeführt werden kann. 12
In letzter Zeit ist das CAK–Verfahren (Computer Aided Kreativity) in Mode gekommen. Hierbei werden von einem Rechner Worte zufällig aus einem Lexikon ausgewält und die Buchstaben vertauscht 13. Sinnvolle Kombinationen werden durch komplizierte Algorithmen ausgesondert. Seit dem Personalcomputer mit genügend hoher Rechenleistung zur Verfügung stehen, ist das CAK auch für den Heimanwender möglich. Mit diesem Verfahren wurden beträchtliche Erfolge auf dem Gebiet der synthetischen Namen erzielt. Sein Einsatz empfiehlt sich immer dann, wenn die natürliche Kreativität der Mitarbeiter zu versiegen droht.
Der Nutzen eines neuen Namens ist über jeden Zweifel erhaben. Unglücklicherweise ist die direkte Namensänderung auf eigenen Wunsch nur in seltenen Fällen erlaubt. Eine unglaubliche Kurzsichtigkeit des Gesetzgebers. Da viele Menschen durch ihren Namen benachteiligt werden, sollte darüber nachgedacht werden, ob diese Praxis nicht gegen das Grundrecht der Gleichheit verstößt. Eine Frage für Juristen. Derweil ist die progressive Heirat eine lohnende Alternative. Viele Zeitungen bieten bereits progressive Ecken an, in denen Sie sich auf die Suche begeben können. Achten Sie besonders auf Angebote mit Adelstiteln oder Vermögen.
Ein Blick in Ihren Personalausweis wird Sie belehren, daß auch Künstler– und Ordensnamen möglich sind. Der Eintritt in einen Orden scheint mir übertrieben. Den Künstlernamen sollten Sie unbedingt nutzen. Sinnvoll wäre die offizielle Einführung von Arbeits–, Freizeit–, Party– und Sportnamen. Es ist zu erwarten, daß schon bald clevere Agenturen Privatnamen zum Kauf oder zu günstigen Leasingkonditionen anbieten werden.
In diesem Kapitel möchte ich Ihnen einen wahren modernen Großmeister der Namensnutzung vorstellen. Sie können von diesem Mann sehr viel lernen. Er heißt Philippe Kahn.
Philippe Kahn ist Gründer und Chef der Softwarefirma Borland. Mit seinen Namenskenntnissen gründete er diese Firma unter dem Namen MIT. Jeder Amerikaner denkt bei diesen Buchstaben an das berühmte Massachusetts Institute of Technology. Es ist klar, daß es Kahn unter diesem Namen gelang, wichtige Kontakte zu knüpfen. Leider drohte das echte Massachusetts Institute of Technology mit einer Klage. Kahn änderte den Namen in Borland. Ein hervorragender Kaffeename und außerdem vorne im Alphabet, angeblich von einem Frank Borland entliehen. In seiner Produktreihe nutzte Kahn das Modewort Turbo aus. Es entstand das beliebte Turbo Pascal. Außerdem gelang es Kahn immer wieder den Namen Borland durch rauschende Partys und provokative Witze ins Gespräch zu bringen.
Die Firma Borland hatte im Jahre 1991 einen Umsatz von 457 Millionen Dollar. Ihre Produkte genießen den Ruf hoher Qualität und ausgezeichneter Ergonomie.
Eine wichtige Technik des obigen Beispiels ist die Ausnutzung eines großen Namens. Sie hat im Geschäftsleben weite Verbreitung gefunden. Vor kurzem entdeckte ich eine Firma für Funktelefone namens Kirk. Unwillkürlich mußte ich an das unvergessene Zitat Beam me up, Scotty. von Kapitän James T. Kirk denken. Selbst David Copperfield, der als weltbester Zauberer gilt, gibt offen zu, seinen Namen aus einem Roman von Charles Dickens entliehen zu haben. Wissenschaftler haben gute Erfolgsmöglichkeiten, wenn sie sich der Arbeitsgruppe eines bekannten Forschers anschließen. Der Ruhm färbt gewissermaßen auf sie ab.
Auch Sie sollten diese Trittbrettfahrertechniken nutzen. Schmücken Sie sich mit fremden Federn! Eine Ablehnung dieser Methode wäre falscher Stolz. Viele bedeutende Persönlichkeiten haben sie angewendet. Sie würden sich nur in die Gefahr begeben, daß Ihre Fähigkeiten niemals erkannt würden.
Die Auswahl des Zugnamens hängt vom Arbeitsgebiet oder dem angestrebten Zweck ab. So kann bei der Eroberung von Frauen der Name Casanova nützlich sein. Schon bei der Vorstellung werden Ihnen neugierige Fragen gestellt werden. Sie können völlig offen zugeben, daß es sich um einen Tarnnamen handelt. Schon haben Sie ein interessantes Gesprächsthema. Meine Leserinnen werden den Namen einer bekannten Schauspielerin, eines Fotomodells oder einer repräsentativen Fernsehmoderatorin bevorzugen. Es ist geschickter, wenn Sie nur den Vornamen oder den Nachnamen benutzen. Achten Sie darauf, daß die von Ihnen gewählte Zugfrau eine gewisse Ähnlichkeit mit Ihrem Typ aufweist. Den Männern wird es auffallen.
In seltenen Fällen ist es möglich ein Produkt als Zugnamen zu wählen. So entdeckte ich einmal in einer Cafeteria eine wunderhübsche junge Frau. Gerade noch rechtzeitig erkannt ich, daß es der Name ihres Orangensaftes war, der mich verzauberte: La Bamba.
Sie wissen es bereits. Wenn Ihr Name vorne im Alphabet steht, genießen Sie einige Privilegien. Nicht nur Wissenschaftler und Handwerker profitierten davon. In nahezu jeder Situation, in der Namen alphabetisch aufgelistet sind, werden vorne im Alphabet stehende Namen übervorteilt.
Stellen Sie sich einmal vor, Sie haben sich um eine neue Stellung beworben. Der Personalchef durchsieht die alphabetisch geordneten Akten der Bewerber. Er ist ein vielbeschäftigter Mann. Glauben Sie, daß er seine Zeit gleichmäßig auf alle Unterlagen verteilen wird? Nehmen Sie an, er stände vor einer wichtigen Besprechung oder gar vor dem Feierabend. Wäre es nicht wahrscheinlich, daß er die ersten Bewerbungen sorgfältig studiert und, sobald er einen passenden Kandidaten gefunden hat, den Rest nur noch flüchtig überfliegt? Ein eindeutiger Bonus für die vorne im Alphabet stehenden Bewerber.
Wenn Sie Ihren Namen nicht ändern wollen oder können, ist Hilfe schwer möglich. Eventuelle Auswege sind meistens nicht ganz legal. Im oberen Beispiel müßten Sie die Ordnung der Akten manipulieren. Ein falsch eingeordneter Bewerber würde sogar die besondere Aufmerksamkeit des Personalchefs erregen.
Sehr häufig treten Situationen auf, in denen wichtige Daten in einem Computer gespeichert sind. Hier ergeben sich praktisch unbegrenzte Beeinflussungsmöglichkeiten. Viele Möchtegernspezialisten machen sich sogar einen Spaß daraus, Daten zu verfälschen.
Ich war natürlich neugierig, ob diese Methode bereits in der Praxis verwendet wird. In der Universität Bielefeld machte ich im August 1993 die Probe aufs Exempel. Welcher Name wäre besser als Zugname geeignet, als Bendixen, einem der großen Kenner der Namenstheorie? Also gab ich bei der Autorensuche Bendixen in der Bibliothekscomputer. Wie erwartet, erschien ein anderer Name als Antwort: Sanford Schane mit seinem Buch Generative Phonology. 14
Es ist äußerst unwahrscheinlich, daß ein Kenner der Phonologie nicht über die Namenstheorie informiert ist, zumal der Vorname Sanford sofort an die weltberühmte Stanford Universität erinnert und somit Kompetenz verspricht. So ist es diesem Mann gelungen, Bekanntheit unter einem fremden Namen zu erlangen, ohne den eigenen zu ändern.
Ursprünglich wollte ich mehrere Namen veröffentlichen. Mitarbeiter des SEXI–Projektes (Search for Extraterretrial Intelligence 15) baten mich jedoch, es bei diesem Beispiel zu belassen. Zum Verständnis meiner Leser möchte ich ihre Argumentation kurz wiedergeben.
Es ist damit zu rechnen, daß sich außerirdische Beobachter auf der Erde aufhalten. Es wird angenommen, daß sie gewillt sind, mit bestimmten Menschen in Kontakt zu treten. Das Problem ist die Auswahl. Irdische Regierungen unterliegen Strømbøems Illusion der Entscheidungsträger. Außerdem würden sie das bei einem Kontakt gewonnene Wissen für ihre eigenen egoistischen Zwecke ausnutzen. Sie sind deshalb nicht für eine Kommunikation geeignet. Privatpersonen sind schwer einzuschätzen. Selbst langjährige Freunde mißbrauchen oft das in sie gesetzte Vertrauen. Ein Ausweg aus dem Dilemma ist das Auslegen von Spuren, die nur von außergewöhnlich fortgeschrittenen Denkern erkannt werden. Die bisher in der Öffentlichkeit wenig bekannte Namenstheorie bot sich dafür förmlich an, weil sie eine zielgerichtete Suche ermöglicht. Die ausgelegten Spuren würden von nicht zum Kontakt geeigneten Personen als simple Computerfehler interpretiert. Die Mitarbeiter von SEXI machten darauf aufmerksam, daß Sanfort Schane nur wenig Nutzen daraus zieht, seinen Namen ausgerechnet in Deutschland bekannt zu machen. Den wenigen Computerexperten, die diese Manipulation hätten vornehmen können, sei die Namenstheorie wahrscheinlich völlig unbekannt, vor allem, weil die Manipulation vor dem Erscheinen dieses Buches vorgenommen wurde.
Außerdem kann Generative Phonology als Schlüssel für die Kommunikation mit Außerirdischen verstanden werden. Bereits auf den ersten Seiten macht Sanford Schane auf ein faszinierendes Paradoxon aufmerksam. Wenn Sprache auf einem Oszilloskop sichtbar gemacht wird, erscheint sie als kontinuierliches Rauschen. Der Mensch versteht sie aber als Folge von diskreten Lauten. Überträgt man dieses Paradoxon auf interplanetarische Funkverbindungen, so wird klar, daß die Suche nach diskreten außerirdischen Signalen wahrscheinlich erfolglos bleibt. Warum sollten Zivilisationen, dessen Beobachter bereits auf der Erde leben, versuchen, uns mit einer Art Morsecode zu erreichen? Es ist vielmehr davon auszugehen, daß wir von einem Gemisch aus kontinuierlichen außerirdischen Signalen umgeben sind. Das Problem ist die richtige Interpretation. Jeder Computerspezialist weiß, wie schwierig die Spracherkennung auch nur eines einzigen Menschen ist. Schon das Sprechen mit einem Kaugummi im Mund kann sie zunichte machen. Hier ist Schanes Buch eine wertvolle Hilfe.
Ich respektiere die Ansicht der SEXI–Leute und werde deshalb mit meinen Informationen zurückhaltend sein, insbesondere um eventuelle außerirdische Beobachter zu schützen. Ich möchte meine Leser darum bitten, sich ebenfalls so zu verhalten. Außerdem sollte erwähnt werden, daß SEXI nicht von der Bundesregierung oder von der Industrie finanziert wird. Als selbsttragendes Projekt ist es deshalb auf Spendenunterstützung angewiesen.
Die progressive Imageassoziation, bei unfachgerechter Ausführung auch als Angeberei bezeichnet, ist eine Technik, die sich großer Beliebtheit erfreut. Im Gegensatz zu anderen Methoden wird hierbei der eigene Name nicht verändert, sondern er erhält mit Hilfe der geeigneten Mittel ein neues Image.
In einer vom Automobil beherrschten Gesellschaft verspricht der Kauf eines proffessionell ausgesuchten Fahrzeugs große Erfolge. Die Wagen der Hersteller Porsche, BMW und Daimler Benz sind allererste Wahl. Bei anderen Marken besteht die Gefahr, daß Sie in den Ruf eines Snobs oder eines Gernegroß geraten. Unter widrigen Umständen könnte sogar der Verdacht entstehen, daß Sie Ihr Einkommen mit unseriösen Mitteln verdienen. Die Finanzierung eines Nobelfahrzeugs ist heute allgemein problemlos. Viele Banken bieten ihre selbstlose Hilfe an.
Nach dem Kauf werden eine Reihe wichtiger Änderungen in Ihrem Leben auftreten. Nicht nur der Neid der Nachbarn ist Ihnen sicher, auch Geschäftspartner werden Sie für erfolgreich halten und Ihnen mehr Vertrauen entgegenbringen, eine Tatsache, die Ihnen einige gewinnbringende Verträge mehr einbringt. Bei der Nutzung Ihres Progressionsmittels sollten Sie darauf achten, ein möglichst großes Publikum anzusprechen. Nur so ist Ihnen allgemeine Anerkennung und Bewunderung sicher. Fahren Sie des öfteren im langsamen Tempo durch die Stadt. Halten sie insbesondere vor wichtigen Cafés. Um die ungeteilte Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich zu ziehen, ist die Anwendung der Hupe sinnvoll. Es findet sich eigentlich immer ein Verkehrssünder, der in seine Schranken verwiesen werden muß. Wenn nicht, dann können Sie auch auf die Stereoanlage zurückgreifen. Die empfohlende Mindestleistung beträgt 200 Watt. Vergessen Sie nicht den Einsatz des Autotelefons. Kostengünstige Attrappen sind eine lohnende Alternative.
Die Suche nach einer Lebenspartnerin oder einer Gespielin wird durch die geschickte Anwendung eines Nobelfahrzeugs wesentlich vereinfacht. Wenn Sie die obigen Empfehlungen berücksichtigen, ergeben sich Kontakte wie von selbst. Vielzitierte Ansprüche von Frauen an Männer wie Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Intelligenz, Toleranz usw. haben sich in der Praxis als überflüssig erwiesen 16 . Achten Sie lediglich darauf, von Zeit zu Zeit auf Ihre großen Erfolge hinzuweisen und zu allen Themen stets einen Monolog bereitzuhalten. Es reicht tatsächlich ein Monolog. Differenziertes Denken ist nicht unbedingt gefragt. 17
Meine Leserinnen werden auf die obigen Zeilen empört reagieren. Mit Recht, ich habe ihre spezielle Situation noch nicht ausreichend berücksichtigt. In der Tat werden auch Sie, meine Leserin, von einer Edelkarosse profitieren. Die Ausführungen der bisherigen Absätze gelten in vielen Teilen ebenfalls für Frauen. Auch Männer empfinden eine Frau in einem Porsche, BMW oder Mercedes begehrenswerter und attraktiver. Als Frau kann es Ihnen passieren, daß Sie erst nach Ihrer Hochzeit über ein entsprechendes Fahrzeug verfügen und daß Sie nicht ausreichend progressiv geheiratet haben. In diesem Fall ist Ihnen das vorliegende Buch leider zu spät in die Hände gefallen. Ein gemeinsamer Besuch mit Ihrem Mann bei einem kompetenten Namensberater kann Ihnen hilfreich sein.
Die progressive Imageassoziation ist mit dem Erwerb eines teuren Autos noch lange nicht erschöpft. Andere Techniken erreichen aber meistens einen kleineren Beeindruckungskreis. So ist ein schönes Haus ein wirksames Mittel. Achten Sie auf die entsprechende Innenausstattung. Billigmöbel sind passé. Silberbesteck läuft allzu leicht an. Nehmen sie Gold oder Platin, wenn möglich mit Ihrem Monogramm darauf. Ihr Küchenmixer sollte mindestens die doppelte Umdrehungszahl wie das Gerät Ihrer Nachbarin aufweisen.
Wenn Sie die obigen Ratschläge gewissenhaft befolgen, werden Sie eventuelle negative Auswirkungen Ihres Namens nach kurzer Zeit nicht mehr bemerken. Ihr Name wird zur Nebensache und Sie können sogar damit rechnen, daß sich schon bald niemand mehr an ihn erinnern wird.
Spezielle Ziele können durch subtilere Ausformungen der progressiven Imageassoziation erreicht werden. Ein befreundeter Geschäftsmann erzählte mir kürzlich, daß er einen Partner für den Vertrieb seiner Produkte im Ausland gesucht habe. Die infrage kommenden Personen luden ihn zu einem Geschäftsessen ein. Einer der Bewerber wurde dabei mehrfach von seriös aussehenden Leuten mit den Worten „Guten Tag, Herr König! Wie gut, daß ich Sie treffe.“ oder ähnlich begrüßt. Sie legten stets Wert darauf, in nächster Zeit neue Verträge zu unterzeichnen und die guten Beziehungen fortzusetzen. Ohne Zweifel war dieser Mann der ideale Geschäftspartner. Er bekam den Kontrakt.
Ich mußte meinen Freund darüber aufklären, daß Herr König ein neues Angebot der Firma Radiant Research genutzt hatte. Offenbar mit Erfolg. Königs Bekannte waren Mitarbeiter dieser Agentur gewesen. Mein Freund lächelte und bemerkte, daß er wohl einen sehr klugen Geschäftspartner gefunden habe. Er werde dieses Angebot in Zukunft selbstverständlich auch nutzen.
Für private Zwecke sind die professionellen Dienste meistens zu teuer. Aber auch mit Hilfe von einigen guten Freunden können ähnliche Ergebnisse erzielt werden. So hörte ich von einem jungen Mann, der sich in einer Kneipe einen Platz in der Nähe einer bildhübschen Blondine gesucht hatte. Kurz darauf wurde er von zwei Freunden mit den Worten „Hallo Olaf, was macht denn unser Porschefahrer hier?“ begrüßt. Das Interesse der attraktiven Blondine war geweckt, Kontakt schnell hergestellt. Sie verzieh Olaf sogar, als sie erfuhr, daß er in Wirklichkeit gar keinen Porsche, sondern nur einen Golf besaß.
Wenn Sie die vorgestellte Technik benutzen wollen, achten Sie darauf, daß Ihre Bekannten der Situation angepaßt sind. Nur so kann ein guter Eindruck erzielt werden. Das bedeutet, für Geschäftsbeziehungen sind Anzüge zu empfehlen, im Freizeitbereich ist locker legeres Auftreten angesagt. Fortgeschrittene passen sich auch in Wortwahl und Gestik an. Ein „Hallo, alter Kumpel!“ sollte bei seriösen Vorhaben vermieden werden.
Viele Leute versuchen immer wieder ihren Namen bekannt zu machen. Besonders deutlich wird das bei Spielfilmen, die über einen extrem langen Vor– oder Nachspann verfügen, in dem alle Mitarbeiter verewigt sind. Ein solches Vorgehen ist als äußerst ungeschickt zu bewerten. Die Erfahrung hat gezeigt, daß Zuschauer durch einen langen Vorspann verärgert werden. Bei einem langen Nachspann wird abgeschaltet. Auch das Tragen von Goldkettchen mit dem eigenen Namen darauf gehört zu den absoluten Peinlichkeiten. Profis verwenden grundsätzlich einen Namen, der ihrem Zweck entspricht. Ebenso abzulehnen sind die weitverbreiteten Radiosuchmeldungen. Sie würden nur als Mensch mit Familienproblemen bekannt. Zweifelhaft ist auch das Schreiben von Leserbriefen an Zeitungen oder Zeitschriften. Viele dieser Schreiber glänzen durch dümmliche Kritik und plattes Urteilsvermögen. Der Eingeweihte erkennt sofort die dahinter stehenden Namensprobleme. Trotzdem kann ein geschickter Leserbrief durchaus seinen Zweck erfüllen. Seit einiger Zeit ist es auch möglich, sich einen Stern am Himmel zu kaufen, der dann mit dem eigenen Namen versehen wird. Auch dieses Vorgehen verspricht keinen Erfolg, solange der Name nicht direkt von der Erde aus lesbar ist.
Glücklicherweise gibt es eine Reihe von eleganten Techniken, mit denen auch Sie Ihren Namen bekannt machen können. Echte Profis fangen bereits im Kindesalter damit an. Ein Mitarbeiter von Radiant Research gestand mir einmal, er sei schon als Kleinkind gerne im Supermarkt verlorengegangen, nur weil er seinen Ausruf hören wollte.
Weitverbreitet ist die Kaffeetasse mit dem eigenen Namen. Sinnvoller ist es natürlich, sie mit einem gutem Namen zu versehen. Gerade in einer Cafeteria ergeben sich so großartige Möglichkeiten der Kontaktaufnahme. Zur Auswahl des geeigneten Namens denken Sie bitte zurück an das Kapitel Name und Lebenspartner.
Eine Steigerung der Kaffeetassentechnik ist das fingierte Namensschild. Es ist oft besser lesbar als der Name auf einer Kaffeetasse und auch in anderen Bereichen verwendbar. Außer mit einem idealen Eigennamen kann das Namensschild auch mit einem interessanten Firmennamen versehen werden.
Völlig unverzichtbar für den modernen Menschen ist die Visitenkarte. Achten Sie darauf, daß Sie immer und an jedem Ort einen Stapel Visitenkarten bei sich tragen. Es finden sich reichlich Gelegenheiten, sie zu verteilen, ob in der Straßenbahn, im Stau, im Fahrstuhl, im Restaurant oder beim Joggen. Lernen Sie, in jeder Situation kleine Gespräche zu beginnen und beglücken Sie die Angesprochenen mit Ihrer Visitenkarte. Sie werden sich freuen und sich geehrt fühlen. Wenn Sie auf die Schnelle kein Gesprächsthema finden, hat es sich bewährt, einige Visitenkarten zu verlieren. Der Mensch in Ihrer unmittelbaren Nähe wird sich hilfsbereit zeigen, und Ihnen beim Aufsammeln helfen. Dabei fällt sein Blick auf Ihre Visitenkarte, und er oder sie wird neugierige Fragen stellen. Diese Technik ist auch für die Partnersuche interessant, insbesondere, weil das Verlieren von Taschentüchern als völlig out gilt. Scheuen Sie auch nicht davor zurück, Ihre Visitenkarten im Freundeskreis zu verteilen. Ihre Freunde werden sich ein Examplar aufbewahren und bei anderen Gelegenheiten umherzeigen. Ahnungslos werden sie Ihren Namen weiter verbreiten.
Die Aufschrift auf einer Visitenkarte sollte klug gewählt werden. Im Gegensatz zum Namensschild bietet die Visitenkarte mehr Informationsmöglichkeiten und größere kreative Freiheit. Titel und geschwollene Berufsbezeichnungen gehören unbedingt auf die Karte. Außerdem kann ein Firmenname sinnvoll sein. Echte Profis benutzen nur Visitenkarten mit einem Wappen, einem Logo oder einem Hologramm.
Das Design der Visitenkarte sollte einer guten Agentur überlassen werden. Für Sonderzwecke spielt auch die Form der Karte ein Rolle. Im allgemeinen ist es aber nicht zu empfehlen, von der normalen rechteckigen Größe abzuweichen, da unhandliche Karten leicht von den Empfängern ausgesondert werden. Doch auch so ergeben sich noch zahlreiche ausgefallene Möglichkeiten. Karten mit Hintergrundbildern stehen bei Sammlern hoch im Kurs, und Frauen werden sich freuen, daß Visitenkarten nun auch in diversen Modefarben und parfümiert erhältlich sind. Schwimmer begrüßen die wasserfesten Exemplare aus Kunststoff, und Industrielle besitzen vergoldete Karten oder welche aus hochglanzpoliertem Edelstahl. Karten mit eingebautem Mikrochip, die bei Lichteinfall Ihren Namen aussprechen, sollten Sie vermeiden. Zu viele Empfänger wurden schon an hellen Sommertagen durch das Stimmengewirr in ihrer Tasche irritiert.
Wie schon für das Namensschild, gilt auch für die Visitenkarte, daß sie mit einem eindrucksvollen Namen versehen werden sollte. Echte Vollblutanwender besitzen verschiedene Visitenkarten mit unterschiedlichen Namen für jede Gelegenheit.
Wenn Sie Ihren Eigennamen nicht ändern wollen, ist oft die Verwendung von Initialen hilfreich. Nicht jeder hat das Glück, daß auf seinem Taschentuch die Buchstaben AS stehen und er deshalb im wahrsten Sinne des Wortes ein As in der Tasche hat. Mir wurde von einer jungen Frau namens Uschi Steinbeck erzählt, die ihre Initialien auf ihre Lieblingsbluse gestickt hatte. Viele Männer, die von Amerika träumten, fragten „US? United States of Amerika?“ Schon war ein erstes Gesprächsthema gefunden. Ein sehr außergewöhnlicher Fall war der von Thorsten Norbert Teichel, der in einem Damenclub als männlicher Stripper unter dem Namen TNT 18 große Erfolge feierte.
In vielen Städten haben die Anlieger beim Bau einer neuen Straße die freie Namenswahl. Nutzen Sie diese Möglichkeit. Überreden Sie die Anwohner oder die Stadtväter die Straße nach Ihnen zu benennen. Wenn Ihnen das nicht gelingt, gehen Sie einfach den umgekehrten Weg und benennen Sie sich nach einer Straße.
Die Technik der Pseudowerbung ist noch nicht allzu verbreitet, womöglich wegen der notwendigen Kosten. In der einfachsten Form betätigen Sie sich als Sponsor für ein Produkt. Diese Technik wird von kommerziellen Firmen gerne genutzt, um ihrn Namen in der Öffentlichkeit bekanntzumachen. Folgen Sie diesem Beispiel! Wäre es nicht verlockend, wenn der heimische Fußballverein Trikots mit Ihrem Namen tragen würde?
Auch das Anmieten einer Plakatwand kann seine Vorteile bringen. Besonders dreist war Kurt Knittelbüttel, der in seiner Heimatstadt sein eigenes Bild mit dem Schriftzug Kurt Knittelbüttel sagt: „Ich rauche nicht! Und Sie?“ ausstellte. Er fand viele neue nichtrauchende Freunde. Ist Ihnen eine Plakatwand zu teuer, sind auch Litfaßsäulen oder Flugblätter möglich. Selbst Radiowerbung ist seit dem Aufkommen vieler Lokalsender kostengünstig zu bekommen.
Völlig umsonst hingegen ist die Annahme von Ehrenämtern. Als Vorsitzender des lokalen Fang–den–Hut–Vereins genießen Sie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Besonders die lästigen Anzeigeblättchen, die regelmäßig den Briefkasten verstopfen, werden Ihren Namen häufig erwähnen. Geschickte Autoren nehmen allerdings Geld für die Berichte über Kleinstadtgrößen.
Für die überregionale Verbreitung Ihres Namen ist das Buch das ideale Medium. Durch den Inhalt sind sogar bestimmte Zielgruppen anzusprechen. Dabei meine ich keinesfalls, daß Sie selbst ein Buch schreiben müssen. Der Arbeitsaufwand ist groß, die Chance, daß es von einem Verlag angenommen wird, zu gering. Fortschrittliche Verlage bieten deshalb den Titel eines Coautor ehrenhalber an. Gegen eine angemessene Gebühr wird Ihr Name auf dem Umschlag eines gutverkäuflichen Buches erscheinen. Preisgünstiger ist die Erwähnung in der Danksagung, sie wird aber von vielen Lesern überblättert.
Einige Verlage kennen eine Alternative. Am Anfang der einzelnen Kapitel stehen Zitate von offenbar bekannten Persönlichkeiten. Hier können Sie Ihr eigenes Zitat drucken lassen. Da niemand alle berühmten Leute kennt, wird man auch sie zu den Geistesgrößen der Menschheit zählen.
Besonderes Glück genießen Vorwort– oder Geleitwortschreiber. Sie werden von den Verlagen dafür bezahlt, daß sie ihren Namen verbreiten.
Wie Sie wissen, ist der Besitz eines Adels– oder Doktortitels ungeheuer nützlich. Wenn Sie nicht die akademische Laufbahn einschlagen wollen, sollten Sie den Kauf eines Titels in Erwähnung ziehen.
Außer bei dem bekannten Titelhändler Konsul Hans Hermann Weyer können Sie auch in England Adelstitel erwerben. Gerade ein Earl oder ein Duke besitzen auch in Deutschland einen guten Klang. Mit etwas Glück erhalten Sie gegen einen angemessenen Aufpreis auch die dazu passende Burg oder ein repräsentatives Schloß.
Doktortitel werden von vielen ausländischen Universitäten kostengünstig angeboten. Achten Sie bitte auf den aktuellen Umtauschkurs. Außerdem sollten Sie Titel auch als Geldanlage betrachten. Mit der weiten Verbreitung dieses Buches wird die Nachfrage gewaltig steigen und die Preise in die Höhe schnellen. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Krisensicherheit kann allerdings nicht garantiert werden. Eine eventuelle Titelfreigabe des Gesetzgebers könnte alle Spekulationen zunichte machen.
Der Beiname gehört zu den Techniken mit einer langen Tradition. Obwohl der Beiname von fast allen Großen der Weltgeschichte verwendet wurde, ist er in der neueren Zeit etwas in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, wie Hans Hermann Weyer, der schöne Konsul, beweist. Meine Leser mögen sich ein eigenes Urteil bilden, ob dieser Mann wirklich schön ist. Vor geraumer Zeit kam mir die Geschichte einer Studentin zu Ohren, die als Mensakönigin bekannt war. Angeblich hatte sie damit Erfolge bei vielen Männern.
Äußerst gefährlich sind Beinamen, die als Folge einer Rufmordkampangne entstehen. Ich kann aus moralischen Gründen nicht näher darauf eingehen.
Wie kommen Sie nun zu einem passenden Beinamen? Am besten ist es, wenn sie Freunde besitzen, die den gewählten Beinamen im Bekanntenkreis des öfteren erwähnen. Es gehört zu den Eigenheiten der Gesellschaft, daß der Beinamen besonders gerne akzeptiert wird, wenn der Betroffene nichts davon weiß. Sie sollten deshalb bei diesen Gelegenheiten nicht anwesend sein.
Berühmte Persönlichkeiten wissen die Medien zu nutzen. Sie lassen Kommentare wie „Ein Konkurrent nannte mich neulich den scharfen Denker vom Odenwald.“ oder „Wie Sie wissen, nennt man mich auch das Chamäleon, weil ich mich blitzschnell der Marktsituation anpassen kann.“ in ihre Interviews einfließen. Die letzte Aussage ist besonders dreist, weil dem ahnungslosen Reporter unterstellt wird, der Spitzname sei allgemein bekannt. Um sein Unwissen zu verschleiern, wird er den Beinamen in seinem Artikel veröffentlichen. Tatsächlich war der Beiname vor dem Gespräch nur dem Interviewpartner bekannt.
Der richtige Beiname besitzt eine ähnliche Wirkung wie ein Titel. Bei sachgerechter Anwendung ist er eine ebenso kostengünstige wie kreative Alternative.
Die Technik der Stiftung hat den außergewöhnlichen Vorteil, daß niemand Ihnen vorwerfen wird, egoistische Motive zu verfolgen. Der Nachteil ist, daß ein relativ großes Kapital eingsetzt werden muß. Gründen Sie eine Stiftung, die sich um Belange von allgemeiner Wichtigkeit bemüht, z. B. die Unterstützung des deutschen geistigen Nachwuchses oder die Pflege der deutschen Umlaute. Diese Stiftung wird natürlich Ihren Namen tragen. Eine Vielzahl von Personen werden Ihr Vorhaben ehrenamtlich unterstützen. Schließlich wird sich die Stiftung selbstständig aus ihrem Spendenaufkommen finanzieren können. Für die Unsterblichkeit Ihres Namens ist gesorgt.
Anstatt eine teure Stiftung zu gründen, genügt meistens auch die Stiftung eines Preises. Besonders beliebt sind Literaturpreise. Zur Zeit (1993) gibt es in Deutschland ca. 500. Sie haben allerdings den Nachteil, daß sie jedes Jahr neu bezahlt werden müssen. Als echter Preisknüller muß die Stiftung eines Kunstwerkes gelten. Ein solches Werk wird an einem vielbesuchten Platz Ihrer Heimatstadt aufgestellt und sichert Ihrem Namen dauerhafte Berühmtheit. Achten Sie bei der Auswahl des Kunstwerks besonders auf die Zielgruppe, damit Sie nicht in den Ruf eines reinen Provokateurs geraten.
Obwohl in Amerika weit verbreitet, führt die Wohltätigkeitsveranstaltung hierzulande immer noch ein Schattendasein. Zu Unrecht, denn wie jeder aus amerikanischen Spielfilmen weiß, verwandelt eine geschickte Wohltätigkeitsveranstaltung auch den größten Schurken im Bewußtsein der Öffentlichkeit in ein soziales Lamm. Ebenso wie bei der Stiftung wird auch mit dieser Technik der Vorwurf des Egoismus wirkungsvoll ausgegrenzt. Ein weiterer Vorteil von Wohltätigkeitsveranstaltungen liegt in den geringen Kosten. Meisten ist nur etwas Organisationsaufwand zu bewältigen. Die eigenen Ausgaben können mit Hilfe von Eintrittsgeldern, Lospreisen und ähnlichen gedeckt werden.
Damit eine Wohltätigkeitsveranstaltung ein Erfolg wird, muß zuerst ein der Allgemeinheit am Herzen liegendes Thema gewählt werden wie die Unterstützung hungernder Künstler oder arbeitsloser Rüstungsexperten. Die eigentliche Veranstaltung findet meistens in Form eines Festes statt. Geldeinnahmen werden durch den Eintrittspreis, durch Verkauf von Essen oder anderen Dingen, eine Verlosung oder gar Attraktionen wie Bungee Jumping erzielt. Die Erfahrung lehrt, daß sich Menschen eigentlich von allem anziehen lassen, was ihnen Abwechselung verspricht.
In Ausnahmefällen werden Wohltätigkeitsveranstaltungen auch in Form von Volkswanderungen oder Fahrradtouren gegen Teilnahmegebühr angeboten, was den Organisations- und Kostenaufwand zusätzlich vermindert.
Kenner der Namenstheorie wissen natürlich, daß es bei den Veranstaltungen nur auf die Verbreitung ihres Namens ankommt. Deshalb sollte jede Einladung, jede Bekanntmachung und jedes Los den Namen des Organisators tragen. Machen Sie Ihren Namen bekannt!
Besonders gewitzte Insider haben erkannt, daß die eigentliche Veranstaltung nur Nebenzwecke erfüllt. Deshalb verzichten sie ganz darauf. Statt dessen veschicken sie Einladungen und lassen in der Zeitung über ihr Vorhaben berichten. Diese Form der Werbung ist im Gegensatz zur Anzeige umsonst. Die Veranstaltung selbst wird rechtzeitig wegen des Wetters oder anderen Gründen abgesagt. Der Hauptzweck, den eigenen Namen zu verbreiten, ist bei diesem eleganten Vorgehen natürlich erfüllt.
Ein Nachteil der Wohltätigkeitsveranstaltung ist der manchmal geringe Erinnerungswert. Allzu gewöhnliche Wohltätigkeitsveranstaltungen sollten deshalb im Jahresrhythmus wiederholt werden.
Wenn Ihnen die in diesem Kapitel vorgestellten Techniken nicht hilfreich sein konnten, ist der Besuch bei einem Namensberater zu empfehlen. Die preiswerte Alternative einer Computeranalyse besitzt leider einige Nachteile. Die Ergebnisse sind für schwere Fälle einfach zu allgemein, weil die spezielle Situation nicht berücksichtigt werden kann. Außerdem befinden sich viele unseriöse Anbieter auf dem Markt, die nur wenig mehr Informationen bieten als ein Namenslexikon. Computeranalysen sind ab etwa 50 DM erhältlich.
Professionelle Namensberater sind deutlich teurer, bieten aber auch wesentlich mehr. Der gute Namensberater macht sich ein genaues Bild vom sozialen Umfeld des Kunden. Er berücksichtigt auch Kindheitserlebnisse und eventuelle Namensänderungen. Aufgrund seiner fundierten Ausbildung und seiner langjährigen Erfahrung kann er eine optimale Lösung finden, in der auch aktuelle Modeströmungen ausgenutzt werden.
Wie ist ein guter Namensberater zu erkennen? Eine Frage von allergrößter Wichtigkeit. Gerade in diesem Bereich haben sich viele Scharlatane niedergelassen, in der Hoffnung ihren Opfern mit dummem Geschwätz das Geld aus der Tasche zu ziehen. Für die Betrogenen endet der Besuch beim Berater mit einer großen Enttäuschung, sie sehen häufig keine Möglichkeit mehr, ihr Leben zu verbessern. Zum Glück sind kompetente Berater auch von Laien an einigen Merkmalen zu erkennen.
Fast alle seriösen Berater bieten sogenannte Schnupperzeiten an. Gegen eine Gebühr, die nur wenig höher ist als die Kosten für eine Computeranalyse, kommt es zu einem ersten Gespräch. Der Berater läßt sich von seinem Kunden über dessen Probleme unterrichten und entscheidet dann, ob eine ausführliche Behandlung überhaupt sinnvoll ist. Oft reicht es aus, wenn der Kunde ein spezielles Merkblatt mit erfolgversprechenden Regeln für seinen Namen erhält.
Der Verlauf der Beratung gibt wichtige Hinweise. Schwindler gehen im allgemeinen nicht hinreichend auf den Kunden ein. Sobald sie seinen Namen erfahren, beginnen sie auch schon Ratschläge zu erteilen, um mit ihrem Pseudowissen zu beeindrucken. Ernsthafte Berater nehmen sich Zeit. Sie lassen erst den Kunden von seinen speziellen Problemen erzählen, und versuchen dann gemeinsam mit ihm eine Lösung zu finden. Nur ein Ergebnis, daß auch vom Kunden akzeptiert wird, ist ein gutes Ergebnis. Ein Berater, der sofort ein fertiges Rezept vorgibt, muß als ungeeignet eingestuft werden.
Sehr wichtig ist auch die Beratungsatmosphäre. Betrüger versuchen gerne durch überfüllte Wartezimmer Kompetenz vorzutäuschen. Sie hoffen, daß das Opfer angesichts so vieler Kunden glaube, der Berater müsse kompetent sein. Eine arglistige Täuschung. Vorbildliche Berater besitzen häufig überhaupt kein Wartezimmer. Sie arbeiten individuell auf Termin. In vielen Fällen sind sie auch zu Hausbesuchen bereit oder vereinbaren mit dem Kunden einen Treffpunkt, an dem er sich besonders wohlfühlt. Die Praxis eines Beraters ist gemütlich eingerichtet und vermittelt eine Gefühl der Behaglichkeit. Pastellfarben unterstreichen die warme Atmosphäre.
Die Kosten für eine Namensberatung werden aus unverständlichen Gründen nicht von den Krankenkassen getragen, obwohl gerade die Namensberatung viele seelische Konflikte dauerhaft lösen kann. Ein Großteil der Kunden berichtet von einer dramatischen Verbesserung oder Heilung typischer psychosomatischer Krankheiten.
Eine preisgünstige Alternative zur Einzelberatung sind Gruppenseminare, die von vielen Beratern angeboten werden. Gruppenseminare haben den Vorteil, daß der Kunde erkennt, daß er nicht allein mit seinen Problemen steht. Aus der offenen Atmosphäre dieser Seminare entwickeln sich später oft dauerhafte Freundschaften. Obwohl in den Gruppenseminaren die Individuallösungen etwas im Hintergrund stehen, empfinden sie viele Kunden als deutliche Bereicherung ihres Lebens.
Firmenchefs wünschen vielfach eine umfassende Namensanalyse in ihrem Betrieb. Solche Analysen sind sehr teuer und werden im allgemeinen von größeren Agenturen vorgenommen. Selbständige Berater sollten eine weitgehende Berufserfahrung vorweisen können. Oft werden Berater unter einem Decknamen in die verschiedenen Abteilungen eingeschmuggelt, um eine ungestörte Analyse zu ermöglichen.
Die Betriebsanalyse bietet eine Reihe von Vorteilen. Mitarbeiter, denen wegen ihres Namens ein Aufstieg verwehrt blieb, werden schnell erkannt. Es ist möglich Assoziationshäufungen zu entflechten und typische Störzentren der Firmenatmosphäre zu beseitigen. Vielfach werden umfangreiche Gruppenseminare mit den Mitarbeitern durchgeführt. Das Resultat ist eine gesteigerte Effektivität und deutlich höhere Flexibilität. Die hohen Kosten für eine Analyse rentieren sich normalerweise schon nach kurzer Zeit.
Kehre deinen Nachteil zu deinem Vorteil um.
Konfuzius
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