Lernen

Lernprinzipien

Es gibt eine Reihe wichtiger Prinzipien menschlichen Lernens, die weitgehend daraus folgen wie das Gehirn arbeitet. Das vorherige Kapitel sollte deutlich machen, dass diese Arbeitsweise im allgemeinen für uns äußerst vorteilhaft und sinnvoll ist.

Ich verzichte hier bewußt darauf, auf Motivation, Konzentration, Interesse, Disziplin und ähnliche weiche Begriffe einzugehen. Diese Eigenschaften sind hochgradig individuell und lassen sich zumeist sehr einfach auf die hier beschriebenen Grundprinzipien zurückführen. Wer motiviert und/oder diszipliniert ist, lernt mehr und häufiger. Wer unkonzentriert ist, schweift mit seinen Gedanken ab und belegt den knappen Speicherplatz im Arbeitsgedächtnis. Das heißt nicht, dass man beispielsweise mit Belohnung oder Bestrafung keine chemischen Prozesse im Gehirn auslösen kann, die das Lernen beeinflussen, aber die Prinzipien des Lernens bleiben gleich.

Die wichtigsten Lernprinzipien:

  1. Sprachenlernen ist wie Sport

  2. Langsam lernen, schnell vergessen

  3. Wir lernen das, mit dem wir uns beschäftigen

  4. Vom Einfachen zum Komplexen

  5. Übung macht den Meister

Sprachenlernen ist wie Sport

Manche Menschen glauben, Sprachenlernen würde darin bestehen, einige Vokabeln und Grammatikregeln auswendig zu lernen und die Vokabeln dann gemäß den Regeln der Grammatik zu Sätzen zusammenzufügen. Spätestens der Abschnitt „Struktur von Sprachen“ sollte jeden davon überzeugt haben, dass es so nicht geht. Natürliche Sprachen sind nicht streng logisch. Wer es lieber logisch mag, muß schon zu einer Plansprache wie Lojban [Loj] greifen.

Doch selbst mit ganz wenigen Grammatikregeln zurechtzukommen, ist nicht leicht, wie jeder bestätigen wird, der versucht, mit der BiBaBo-Grammatik flüssig zu sprechen. Es reicht nicht, die Regeln zu kennen, man muß sie können.

Der Grammatikexperte befindet sich in einer ähnlichen Rolle wie der Kommentator bei einem Kampfsportturnier. Er kann die Schläge und Tritte mit Namen versehen und kluge Ratschläge erteilen, aber sobald er selbst zum Kampf antritt, wird er verdroschen. Hundert Bücher übers Boxen sind eine denkbar schlechte Vorbereitung für einen Kampf. Da muß man schon trainiern, oder im Falle von Sprachen: Üben!

Wem das obige Beispiel etwas zu martialisch erscheint, der mag lieber ans Klavierspielen denken. Natürlich ist es ein leichtes zu lernen, welche Taste welchen Ton produziert, aber Klavierspielen kann man deshalb noch lange nicht. Dazu braucht es Übung, viel Übung. Man spricht nicht umsonst von der Sprache der Musik.

Natürlich kommt es auch darauf an wie gelernt wird. Immer nur auf die gleiche Taste zu drücken, ist eine denkbar schlechte Methode.

Langsam lernen, schnell vergessen

Langsam lernen

Sobald man anfängt, eine Fremdsprache zu erlernen, macht man sehr schnell eine Erfahrung: Es geht nur langsam voran. Diese Erfahrung ist ziemlich universell und wird nicht nur von Schülern gemacht. Auch Untersuchungen an Leistungssportlern, Arbeitern und Musikern [Spitzer] zeigen eindeutig: Menschen lernen langsam. Komplexe Fähigkeiten lassen sich erst durch langes Üben erwerben.

Der Abschnitt „Gehirn und Verarbeitung“ macht klar, warum das so ist. Wenn wir uns erst auf das Wichtige konzentrieren, bleibt kein Platz für Details. Erst wenn wir das Wichtige gelernt haben, können wir uns mit weiterem beschäftigen. Sonst fliegen die Details zusammenhanglos im Gedächtnis umher und werden mit großer Wahrscheinlichkeit vergessen.

Langsames Lernen bietet eine Reihe von Vorteilen:

  1. Wichtiges wird schnell gelernt, weil wir vom Groben allmählich zu den Details übergehen. Diese Strategie ist vor allem in lebensbedrohlichen Situationen sinnvoll. Wir können dadurch unsere begrenzte Verarbeitungskapazität für schnelle Entscheidungen nutzen.

  2. Es wird verhindert, dass falsche Details dauerhaft gespeichert werden, denn anfangs machen wir bei den Details viele Fehler. Wenn wir die Details langsam lernen, können Fehler korrigiert werden und wir erreichen auf Dauer eine hohe Perfektion.

  3. Die für uns so wichtige Abstraktion wird vereinfacht. Gerade weil wir uns zuerst mit dem Wichtigen beschäftigen, können wir leichter Gedankenmodelle bilden.

  4. Wir können neue Informationen leichter in bestehende einordnen, weil wir erst einmal die wenigen wichtigen Informationen katalogisieren müssen. Die Details hängen wir später einfach dran.

Schnell vergessen

Der Abschnitt über das Gehirn verdeutlicht, warum zunächst nur Wichtiges hängenbleibt und der Rest schnell wieder vergessen wird. Was wichtig ist, darüber entscheidet unser Gehirn vollautomatisch. Das ist sehr bequem, auch wenn das Ergebnis nicht immer unseren Erwartungen entspricht. So mußte schon mancher feststellen, dass die Löcher in der Jeans der Sitznachbarin besser im Gedächtnis haften bleiben als die Vokabeln, die er eigentlich lernen wollte ;-) Wir sprechen nicht umsonst von Gedächtnislücken :-)

Im Abschnitt „Vergessen“ steht, welche Dinge sich am besten merken lassen.

Wir lernen das, mit dem wir uns beschäftigen

Diese Erkenntnis ist trivial, hat aber weitreichende Auswirkungen. Vor allem lernen wir nur das, mit dem wir uns beschäftigen ([Spitzer] S.143, S.155). Beispiele:

  1. Wer im Fernsehen Fußball schaut, lernt nicht Fußballspielen.

  2. Um Autofahren zu erlernen, muß man Autofahren.

  3. In einem Kampfsportturnier wird derjenige, der Kampftechniken trainiert hat, mehr Erfolg haben als jemand, der nur Fachtermini gelernt hat.

Für das Sprachenlernen hat diese einfache Regel eine Reihe von Konsequenzen:

  1. Um das Sprechen einer Sprache zu erlernen, muß man diese Sprache sprechen.

  2. Wer das Lesen erlernen will, muß Lesen.

  3. Wer koreanisches Fernsehen mit englischen Untertiteln sieht, lernt das Lesen von englischen Untertiteln [Mitterer].

  4. Wer in einem Buch Vokabeln nachschlägt, lernt in erster Linie das Umblättern.

  5. Wer während eines Sprachkurses damit beschäftigt ist, Vokabeln von der Tafel abzuschreiben, lernt hauptsächtlich das Abschreiben. (Dazu gibt es eine Studie, aber ich weiß nicht mehr von wem.)

  6. So mancher, der einen Multimedia-Kurs benutzt, erwirbt eine erstaunliche Geschicklichkeit im Umgang mit der Maus :-)

Die Anforderungen an das Gehirn bei der Sprachverarbeitung sind hoch. Eine Region übernimmt das Speichern von Vokabeln, in einer anderen werden ganze Sätze verarbeitet und das Ganze muß dann auch noch situationsbezogen bewußt koordiniert werden. Das bedeutet, dass jemand, der nur Vokabeln lernt, Probleme bei der Satzbildung bekommt, jemand der nur Sätze auswendig lernt, hat Schwierigkeiten damit, flexibel zu reagieren, wenn neue Sätze geformt werden müssen (ich kenne keine Studie, die das belegt, aber es entspricht den Erfahrungen zahlreicher Sprachschüler). Es ist also sehr wichtig, freies Sprechen in verschiedenen Situationen zu üben. Damit werden alle Hirnregionen gefordert, die an der Sprachverarbeitung beteiligt sind.

Jeder, der einen Sprachkurs besucht, benutzt oder gar selbst durchführt, sollte sich fragen, was er da eigentlich tut und ob diese Tätigkeiten dem Sprachenlernen dienen.

Ich habe vor einiger Zeit Übungslektionen zu einem Deutschkurs für Anfänger durchgearbeitet, weil mir eine Freundin erklärte, sie könne mit diesem Kurs nicht lernen. Erstaunlicherweise hatte ich einige Mühen damit, obwohl ich deutscher Muttersprachler bin. Die Erklärung ist einfach: Die Übungen hatten nur am Rand etwas mit Sprache zu tun, aber sehr viel mit Rätselraten.

Vom Einfachen zum Komplexen

Integralrechnung vor den Grundrechenarten? Eine klassische Komposition vor der einfachen Tonleiter? Niemand würde auf die Idee kommen, so zu lernen oder zu lehren. Wir lernen zuerst das Einfache und darauf aufbauend das Komplexe. Die Ergebnisse der modernen Hirnforschung weisen darauf hin, dass es gar nicht anders geht [Spitzer].

Am besten lernen wir, wenn wir etwas gefordert werden, das heißt, es gibt ein optimales Lernfenster zwischen zu schwer und zu leicht, in dem wir lernen sollten.

  1. Dinge, die für uns zu schwer sind, bleiben nicht im Gedächtnis.

    Das ist leicht zu erkennen, wenn jemand etwas sagt wie Das kann ich nicht einordnen, Das geht über meinen geistigen Horizont, Geht's auch einfacher? oder ähnliches.

  2. Zu Leichtes ist langweilig.

    Das ist beim Sprachenlernen ein besonderes Hindernis, denn um die Geschwindigkeit zu erreichen, die notwendig ist, um ein Gespräch zu führen, braucht es viele Wiederholungen. Und eine Lektion immer wieder durchzuarbeiten, ist nun einmal langweilig.

    Typische Auswege sind, verschiedene Texte des optimalen Schwierigkeitsgrades zu bearbeiten oder in neue Lektionen nur einen kleinen Teil Neues einzubauen. Ein guter Lehrer kann mit abwechselungsreichen Übungen arbeiten. Leider sind die meisten Sprachkurse nicht so aufgebaut und entsprechendes Material steht meistens nur für beliebte Fremdsprachen zur Verfügung.

Das optimale Lernfenster hängt vom Vorwissen des Einzelnen ab und das ist ein wichtiger Grund dafür, weshalb Lernen so hochgradig individuell ist.

Eine Japanerin, die Koreanisch lernt, bringt die Grammatik gleich mit, denn die koreanische und die japanische sind weitgehend identisch. Ein Deutscher hingegen tut sich viel schwerer. Er muß erst einmal die Regeln für einfache Sätze erlernen. Es ist klar, dass ein Koreanisch-Kurs für Japaner auf einem ganz anderen Niveau beginnen kann als einer für Deutsche.

Da bedeutet, dass Sprachkurse auf das Vorwissen der Lernenden abgestimmt werden müssen. Es wäre beispielsweise Unsinn, Immigranten aus aller Welt in einem Land mit dem gleichen Sprachkurs zu traktieren, weil sie völlig unterschiedliches Vorwissen mitbringen.

Ebenfalls darf nicht vergessen werden, dass Sprachschüler auf verschiedenen Niveaus unterschiedliche Lerntechniken bevorzugen. Vokabeltrainer sind für Anfänger eine gute Hilfe, während Fortgeschrittene auch durch Fernsehen, Filme oder Bücher ihren Wortschatz erweitern können.

Ein interessanter Aspekt jenseits des Sprachenlernens ist, dass auch eine Gesellschaft so etwas wie einen geistigen Horizont besitzt. Wer mit seinen Gedanken zu weit darüber hinausgehen, wird oft nicht verstanden und vorschnell als Spinner verurteilt. Wir sollten nicht vergessen, dass viele Künstler und Wissenschaftler, auf die wir heute stolz sind, zu ihren Lebzeiten wenig geschätzt wurden.

Exkurs: Jenseits des geistigen Horizonts

Es kommt vor, dass manche Dinge partout nicht in den Kopf wollen, weil sie viel zu schwer sind. Sie liegen weit jenseits des geistigen Horizonts und ebenso wie der reale Horizont sind sie nicht so schnell zu erreichen. Manchmal liegen sie sogar in so weiter Ferne, dass wir mehrere Leben bräuchten, um zum Ziel zu gelangen, aber oft können wir die Reise mit ein paar einfachen Tricks beschleunigen:

  1. Das bisher Gelernte vertiefen (Ok, das ist kein einfacher Trick). Dinge, die wir noch nicht besonders gut können, beanspruchen immer einen großen Teil unseres Arbeitsgedächtnisses. Was wir gut beherrschen, wird aus dem Bewußtsein ausgelagert und wir bekommen wieder Platz zum Denken.

  2. An anderer Stelle weiterlernen. Manchmal entsteht dadurch eine Zugangsbrücke zum eigentlichen Problem, weil zum Verständnis Dinge notwendig sind, die wir nocht nicht gewußt haben.

  3. Eine Pause machen und sich mit etwas anderem beschäftigen. Gedanken besitzen die Tendenz, sich im Kreis zu drehen, wahrscheinlich, weil wir uns an unsere eigenen Gedankengänge miterinnern und diese Erinnerungen besonders frisch sind. Wir wiederholen ständig dieselben Gedanken und Fehler und können deshalb nicht zu neuen Ufern aufbrechen. Eine Pause unterbricht diesen Kreislauf und wir sind wieder frisch.

  4. Eine oder mehrere Nächte darüber schlafen. Am besten vorher das Problem einprägen. Das Gehirn arbeitet auch im Schlaf weiter. Warum sollten wir uns das nicht zunutze machen? Viele große Forscher haben so gearbeitet.

  5. Es jemand anderem erklären. Wenn wir etwas erklären, sind wir gezwungen, unreflektierte Denkmuster neu zu überdenken. Oft entdecken wir dabei Fehler, die den Weg versperrt haben.

  6. Es sich von jemandem erklären lassen. So manches Hindernis läßt sich aus einem anderen Blickwinkel leicht umgehen.

  7. Inspiration suchen. Das ist etwas sehr persönliches. Ich weiß nicht, ob es dafür ein Rezept gibt.

Übung macht den Meister

Übung macht den Meister. Ohne Fleiß kein Preis. Der Volksmund hat es schon immer gewußt. Thorndike hat es um 1930 [Funke] untersucht und die moderne Forschung bestätigt es [Spitzer]. Talent spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Gesetz der Übung

Das Gesetz der Übung läßt sich nicht überlisten (wohl aber etwas strecken oder stauchen). Wer etwas sehr gut können will, muß es häufig üben. (Die Grafik stellt keine absoluten Werte dar, sondern dient nur der Illustration.)

Beim Sprachenlernen stoßen wir auf ein besonderes Problem, denn Sprechen und Verstehen bedeutet für das Gehirn Hochgeschwindigkeitsverarbeitung. Jeder Sprachschüler kennt das: Da hat man nun fleißig gelernt, beherrscht theoretisch den Grundwortschatz und möchte sich gerne mit Muttersprachlern unterhalten. Sobald das Gespräch beginnt, ist man damit beschäftigt, die Sätze der Gesprächspartner zu dechiffrieren und wenn man endlich eine passende Antwort oder einen Kommentar gefunden hat, sind die anderen bereits zwei Themen weiter.

Es ist ein Riesenunterschied, ob jemand Vokabeln und Sätze in einem Test wiedergeben kann oder fähig ist, an einem Gespräch teilzunehmen. Letzteres erfordert viel mehr Übung. Oder anders gesagt: Es ist leicht, hundert Vokabeln oder mehr an einem Tag zu erlernen, im Gespräch benutzen oder länger behalten kann man sie deshalb noch lange nicht.

Das ist für viele Schüler ein Problem. Im Schulunterricht fehlt meistens die Zeit, um auf das Niveau der Alltagstauglichkeit zu kommen. Die Schüler glauben, sie hätten nichts gelernt. Dann besuchen sie einen Sprachkurs und stellen fest, dass sich ihre Fähigkeiten dramatisch verbessern. Sofort wird der Sprachkurs hochgradig gelobt. Viel besser als die Schule! hört man dann, aber das ist ein Irrtum. Ohne das schulische Vorwissen wäre der Kurs nicht so effektiv gewesen. Der Schulstoff sollte immer als Basis für weiteres Lernen angesehen werden. (Nein, ich bin kein Lehrer.)

Üben ist allerdings kein passiver Vorgang, bei dem Wissen durch Wiederholung eingeflößt wird, sondern ein aktiver. Der Schüler baut ein eigenes mentales Modell im Kopf auf, testet durch Versuche die Qualität und verbessert es allmählich. Fehler erzeugen Frustration, Erfolg Belohnungsgefühle. Deshalb werden erfolgreiche Versuche häufiger wiederholt und Mißerfolge unterlassen. Der Mensch lernt also tatsächlich aus seinen Fehlern, aber auch aus seinen Erfolgen.

Daraus folgt, dass eine Übung Rückmeldung über den Erfolg benötigt, und zwar möglichst schnell. Dazu ist nicht unbedingt ein Lehrer oder Trainer nötig. In den meisten Fällen kann ein Mensch sehr leicht abschätzen, ob er etwas richtig gemacht hat. Wer seine Fremdsprachenkenntnisse an einem Muttersprachler ausprobiert und nur verständnislose Blicke erntet, weiß, dass etwas nicht stimmt. Wenn das Feedback fehlt, können sich durch Üben auch Fehler einschleichen. Auch völlig gesunde Kinder können Sprachfehler entwickeln, die später mühsam wieder abtrainiert werden müssen. Bei Sprachschülern kommt es häufig zu Aussprachefehlern, weil ihnen das Hörverständnis fehlt, um ihre eigene Aussprache zu beurteilen. Bewußte aufmerksame Übung kann die Leistung deutlich verbessern. Sportler beispielsweise führen mentales Training durch, in dem sie ihre Bewegungen langsam im Kopf durchgehen und sich somit bewußt machen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Übens ist der Unterschied zwischen massiver und verteilter Übung. Grundsätzlich gilt: Es ist besser, über eine längere Zeit verteilt zu üben als massiv an einem Tag. Das Gehirn geht sehr sparsam mit seinen Resourcen um und speichert nur das im Langzeitgedächtnis, was über einen längeren Zeitraum benötigt wird. Da hilft es wenig, ein paar Vokabeln an einem Tag häufig zu wiederholen. Das Gehirn läßt sich nicht davon überzeugen, dass diese Vokabeln auch in einem Monat noch benötigt werden. Wenn die Vokabeln jedoch in größeren Abständen wiederholt werden, sieht die Sache ganz anders aus. Diese Vokabeln werden offenbar dauerhaft gebraucht!

Tatsächlich sollte man den größten Teil seiner Zeit damit verbringen, bereits Gelerntes zu wiederholen. Gute zeitgesteuerte Vokabeltrainer machen das automatisch. Allerdings ist Wiederholen nicht gleich Wiederholen. Wer neue Texte mit alten Vokabeln liest oder seine Sprachkenntnisse in einer Unterhaltung verwendet, wiederholt auch, und das ist in den meisten Fällen viel spannender als ein Vokabeltrainer.

Der Hinweis auf das verteilte Üben sollte nicht als Aufforderung verstanden werden, wenig zu Üben, sondern viel Übung geschickt zu verteilen. Es ist kein Zufall, dass professionelle Musiker oder Sportler sehr sehr viel üben. Ein hohes Niveau läßt sich nur mit viel Übung erreichen.