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Messungen bei verschiedenen Personengruppen

Um möglichst aussagekräftige Meßergebnisse zu bekommen, konnten wir unsere Messungen nur heimlich vornehmen. Unsere Meßwerterfasser nahmen den Kontakt zu Personen aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen auf. Die Redeflüsse der untersuchten Personen wurden heimlich mit einem Diktiergerät aufgenommen und anschließend mit maschineller Unterstützung ausgewertet.

Wir untersuchten Personen aus den folgenden Kreisen:

Bei diesen unterschiedlichen Gruppen stellt sich unmittelbar die Frage, wie die Informationsstufen selektiert werden sollen. So halten Wissenschaftler im allgemeinen andere Informationen für relevant als Politiker. Wir entschieden uns dafür, eine Kontrollgruppe aus demselben Bereich zu wählen, die die Relevanz der Informationen bestimmen sollte. Die von den Kontrollgruppen als relevant bezeichneten Informationseinheiten bekamen von uns die Informationsstufe 5, bei Ausschluß von Wiederholungen die Informationsstufe 10.

Die Ergebnisse dieser Forschungen waren überraschend. Allgemein läßt sich sagen, daß die ermittelten durchschnittlichen Goldzahlen weit unter unseren anfänglichen Schätzungen von etwa 0,5 lagen. Daraus ergab sich unmittelbar die Entwicklung der Warpkompression als extrem effektive Technik.

Es zeigte sich, daß die untersuchten Personengruppen charakteristische Reingoldmuster emittierten. Dementsprechend konnten die Reingoldmuster nach Gruppenzugehörigkeit geordnet und in typische Reingoldhistogramme übertragen werden. Da sich die Reingoldmuster im zeitlichen Verlauf einer Redeflußemission verändern, haben wir bei sämtlichen Personengruppen die Startphase des Redeflusses vernachlässigt. Die Dauer dieser Phase beträgt nach den Forschungen von Showpiro etwa fünf Minuten. In der anschließenden Phase wurden die Reingoldnummern gemessen, nach Häufigkeit sortiert und je nach Gruppenzugehörigkeit in ein Reingoldhistogramm übertragen.

Abbildung 1 zeigt die Reingoldhistogramme von Smalltalkern und Wissenschaftlern. Der Verlauf dieser Muster, Wortpausen, Satzpausen und Raucherhügel, ist weit verbreitet. Sie werden deshalb auch gemeine oder gewöhnliche Muster genannt.

Es fällt auf, daß die Reingoldnummern von Wissenschaftlern allgemein zu kleineren Zeiten tendieren. Detaillierte Messungen unter Einbeziehung des gesamten Redeflusses haben gezeigt, daß sich dieser Effekt in den meisten Fällen erst im zeitlichen Verlauf des Redeflusses entwickelt. Der Vergleich der Reingoldhistogramme zu verschiedenen Zeitpunkten offenbart daher eine Art Bergwanderung hin zu kleineren Zeiten. Ein Kollege meinte daraufhin spontan: Der Berg ruft. Holodrio! In Anlehnung an einen aktuellen Hit und Musterbeispiel für abstrakte Kommunikation verwenden wir deshalb für das gemeine Muster mit kleinen Reingoldnummern die Kategoriebezeichnung K2H.

Die Reingoldnummern lagen sowohl bei Smalltalkern als auch bei Wissenschaftlern bei etwa 0,05. Smalltalker wiesen dabei eine Warpzahl von ca. 3 auf, während Wissenschaftler Warp 5 erreichten. Die Theorie von Rapman, wonach ein allgemeingültiger Zusammenhang zwischen Warp- und Goldzahl besteht (g=const/w), muß demnach revidiert werden. Es erscheint sinnvoll, die Konstante für jede Personengruppe individuell zu bestimmen. Eventuell ist der Zusammenhang zwischen Warp- und Goldzahl auch komplizierter.

Inwieweit bei Musteremissionen der Kategorie K2H gesundheitliche Beeinträchtigungen auftreten können, ist Gegenstand der aktuellen Forschung. Nobelmeyer hat darauf hingewiesen, daß viele Kommunikatoren aus dem akademischen Bereich in ihrer aktiven Phase Warpzahlen erreichen, die eine dauerhafte Schädigung ihrer zerebralen Funktionen befürchten lassen.

Abbildung 2 zeigt den Vergleich typischer gemittelter Reingoldhistogramme von Kindern mit denen von Politikern. Beide Histogramme weisen ein breites Spektrum von Reingoldnummern auf. Solche Redeflüsse werden deshalb subjektiv als interessanter empfunden als die der gemeinen Emission.

Bei Kindern liegt die Ursache des breiten Spektrums in ihrem derzeitigen geistigen Wachstumsprozeß. Viele Informationen müssen während des Redeflusses verarbeitet werden. Außerdem fehlt der untersuchten Altersgruppe das breite Repertoire an vorgefertigten Textbausteinen, über das praktisch jeder Erwachsense verfügt. Auch die Goldzahlen lagen erstaunlich hoch. Die Kinder erreichten eine durchschnittliche Goldzahl von g=0,35. Das ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß das Hintergrundwissen der Kontrollgruppe noch klein ist. Die Warpzahlen lagen bei etwa 2,5.

Das Histogramm der Politiker weist die bei geübten Rednern grundsätzlich anzutreffenden Rhetorikbuckel auf, die durch gut plazierte Effektpausen entstehen. Die scharfen Spitzen beweisen durch ihre mathematische Regelmäßigkeit, daß das Spektrum eintrainiert ist und nichts mit einem eventuell stattfindenen Denkprozeß zu tun hat. Wie schon die Kinder erreichten auch die Politiker Warp 2,5.

  Reingoldhistogramme: Wissenschaftler und Smalltalker
Abbildung:   Reingoldhistogramme von in einen Redefluß geratenen Wissenschaftlern und Personen beim Smalltalk. Die Smalltalkmuster weisen die allgemeinste Gültigkeit auf. Muster dieser Art werden oft von kommunizierenden Menschen emittiert. Die Atempausen fallen in die Satzzwischenräume. Längere Atempausen kommen bei dieser Art von Redeflüssen nicht vor. Deshalb fällt bei Nichtrauchern der Raucherhügel weg. Beachten Sie, daß Wissenschaftlern in der hier dargestellten Phase kaum noch Zeit zum Luftholen verbleibt.

  Reingoldhistogramme: Kinder und Politiker
Abbildung:   Vergleich der Reingoldhistogramme von Kindern und Politikern. Das Reingoldhistogramm von Politikern weist die bei geübten Rednern anzutreffenden typischen Rhetorikbuckel auf.

Erwartungsgemäß wiesen Politiker die niedrigsten Goldzahlen (g=0) sämtlicher untersuchten Gruppen auf. Das mag daran liegen, daß die Kontrollgruppe alle abgegebenen Informationen als irrelevant bezeichnete. Vielleicht war die Idee, nur Politiker aus anderen Parteien in der entsprechenden Kontrollgruppe aufzunehmen, um Parteilichkeit zu vermeiden, doch nicht so gut.

Das wirft die Frage auf, ob die Kontrollgruppen anders gewählt werden sollten. Erste Tests mit einer gemischten Kontrollgruppe zeigten Erstaunliches. So werden breite Reingoldspektren grundsätzlich als interessanter empfunden. Auch die zugeordneten Goldzahlen liegen höher als bei schmalen Spektren, selbst dann, wenn exakt der gleiche Text emittiert wird. Ein rhetorisches Training scheint deshalb allgemein empfehlenswert zu sein. Die derzeitigen Untersuchungen sind allerdings noch nicht vollständig abgeschlossen.

Für die anderen Personen des öffentlichen Lebens ließ sich kein allgemeingültiges Reingoldhistogramm erstellen. Zu groß waren die individuellen Unterschiede. Die Goldzahlen erreichten das Niveau von Smalltalkern oder lagen deutlich darunter. Die spektralen Breiten der Reingoldnummern variierten jedoch deutlich. Interessant ist die Tatsache, daß Personen mit einem breiten Spektrum allgemein als beliebter angesehen wurden.


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